It is entirely possible, and even very likely, in view of the fact
that the parameters were “manually” set in an interactive
computer search for the maximum , that better and simpler
cyclic composite methods exist. An interested reader is invited to
try the development of such methods on his own. For those, who are
satisfied with the methods obtained thus far, in what follows, we
describe how they are implemented in a numerical algorithm.
J.M. Tendler, Th.A. Bickart, Z. Picel (1976)
In diesem Abschnitt werden sämtliche benutzten Formeln
vorgestellt, die in dem Programm TENDLER Verwendung gefunden haben.
Zuerst kommen die Korrektorformeln und anschliessend die Prädiktorformeln.
Angegeben werden auch mehrere Fehlerfaktoren und Fehlerkonstanten
und natürlich auch die Werte, die maßgeblich die
Stabilitätseigenschaften quantifizieren, also die Werte und
bei der -Stabilität und
-Stabilität.
Hingewiesen wird auch auf Charakteristika und auf den prinzipiellen
Aufbau der zyklischen Formeln.
Diskutiert wird ebenfalls, welche Bedingungen Stabilität bei unendlich
in einfachster Weise garantieren.
Mit angeführt werden auch mehrere Darstellungen für diese Formelpaare;
nämlich einmal in der gewöhnlichen Darstellung und das andere Mal in
Form von rückwärtsgenommenen Differenzen.
Die letztgenannte Form ist auch diejenige Form, die auch in dem Programm
TENDLER verwendet wird.
Die Darstellung in Form von rückwärtsgenommenen Differenzen bietet
Vorteile insbesondere bei der Fehlerkontrolle und bei der
Schrittweiten- und Ordnungssteuerung.
Dort stellen sie gerade Näherungen für entsprechend benötigte
Ableitungswerte dar.
Die Korrektoriteration hingegen verhält sich neutral gegenüber der Darstellungsart.
Ebenso der Prädiktor.
In beiden Darstellungsarten, also sowohl der Darstellung in Form von
rückwärtsgenommenen Differenzen als auch in gewöhnlicher Ordinatenform,
sind die Prädiktorrechnungen einfach durchführbar.
Die Prädiktorrechnungen haben einen häufig unterschätzten Einfluß auf die
Gesamtrechenzeit.
1. Die sieben zyklischen Korrektorformeln von J.M. Tendler
At first it was hoped that high order -stable cyclic methods
could be found. This goal was not achieved. However, the new
integration methods are applicable to the solution of
stiff systems. Moreover they exhibit better stability
properties than the backward differentiation formulas in
Gear's widely accepted algorithm.
1. Die Verfahren der Ordnung , die
J.M. Tendler_{Tendler, Joel Marvin} im Rahmen seiner
Dissertation 1973 neu entwickelt hat, werden
hier nun angegeben.
Für die an anderer Stelle genauer erläuterte Fehlerkonstante von Henrici
werden auch gleichzeitig die Linkseigenvektoren , für
der entsprechenden Matrizen aufgeführt.
Der Rechtseigenvektor ist natürlich immer ,
für .
Zu dieser Konstanten vgl. man auch den Aufsatz von
Albrecht (1985).
Die beiden ersten Verfahren, also die der Ordnung 1 und 2, sind nichts
anderes als die zyklische Wiederholung ein und der selben Formel,
hier also des impliziten Euler-Verfahrens für die Ordnung 1 und BDF2 für das
Verfahren der Ordnung 2.
Bibliographisch:
Joel Marvin Tendler: “A Stiffly Stable Integration Process Using Cyclic Composite Methods”, Ph.D. Diss., Syracuse University, Syracuse, New York, 26-Feb-1973
Tendler, Joel Marvin und Bickart, Theodore A. und Picel, Zdenek:
“STINT: STiff ordinary differential equations INTegrator. Program and User Manual”,
Electrical and Computer Engineering Department, Syracuse University,
Syracuse, New York 13210, USA, and Department of Electrical Engineering,
Delft University of Technology, Delft, The Netherlands,
Technical Report TR-76-12, December 1976, {\it ii/}+85~S.
2. Die Formeln der Ordnung sind stets von der Gestalt
In Matrixschreibweise erhält man z.B. für und , also für ein
dreistufiges Verfahren mit 2 Startwerten, ausgeschrieben:
Aus Übersichtlichkeitsgründen werden die sieben nachfolgenden
zyklischen Verfahren in der folgenden transponierten Schreibweise angegeben.
Später wird mit den Tableaux in transponierter Darstellung auch in dieser
Form gerechnet.
3. Für die zyklische, dreifache Wiederholung des impliziten Euler-Verfahrens
und für die zyklische, dreifache Wiederholung der BDF2
ergeben sich die beiden transponierten Tableaux für die Verfahren
wie untenstehend.
Ordnung 1.
Ordnung 2.
Für die Links- und Rechtseigenvektoren , , und
erhält man
und für die Fehlerkonstanten von Henrici ergeben sich damit
Diese beiden Verfahren werden sowohl in dem Programm STINT als auch in
dem neu entwickelten Programm TENDLER in dieser Form benutzt.
Da beide Verfahren, also sowohl das implizite Euler-Verfahren und auch
BDF2, optimale, also nicht verbesserbare Stabilitätseigenschaften
und besitzen,
wurden sie unverändert so übernommen.
4. Für , und konnte Tendler die folgenden Werte finden.
Bei allen drei Verfahren sind wieder die beiden ersten Stufen der Zyklen
BDF3, BDF4, bzw. BDF5.
Nur die letzte Stufe sorgt, bzw. die letzten beiden Stufen sorgen für die
Vergrößerung des Widlund-Winkels bei der
-Stabilität und der Verkleinerung der
Widlund-Distanz bei der -Stabilität.
Ordnung 3.
Ordnung 4.
Ordnung 5.
Die Vektoren mit , die Vektoren mit
und die Fehlerkonstanten von Henrici sind
Wäre beim Verfahren dritter Ordnung auch noch die letzte Stufe gleich BDF3,
also das gesamte Verfahren dreimal BDF3 hintereinander, so erhielte man
für die Fehlerkonstante natürlich
.
Der Linkseigenvektor von , der zugehörige Rechtseigenvektor
und die Fehlerkonstante von Henrici zu dem Verfahren 5.ter Ordnung
berechnen sich zu
5. Man beachte bei allen diesen obigen Formeln, als auch bei den noch
folgenden Formeln, den grundlegenden Aufbau.
In gewisser Hinsicht wird das Potential, welches man prinzipiell durch
Einführung der zyklischen Verfahren erhält, nicht in voller Gänze
ausgeschöpft, jedoch stellt sich die vermeintliche Einschränkung unter
anderen Gesichtspunkten (programmiermässige Einfachheit, Rechenbedarf,
Speicherplatzbedarf) als gar keine Einschränkung heraus, sondern als echter
Vorteil.
Stets sind die Formeln von der Gestalt,
D.h. es handelt sich immer um die zyklische Hintereinanderschaltung
linearer Mehrschrittverfahren mit fester Anzahl von Startwerten.
Insbesondere heißt dies z.B. für die letzte Stufe, daß nicht
alle möglichen Werte benutzt werden, sondern tatsächlich
nur , oder bei der Ordnung sogar nur .
Erneut wird deutlich, daß es sich hier um eine echte Verallgemeinerung
der BDF auf Mehrstufigkeit handelt.
Insbesondere werden also nicht alle möglichen zurückliegenden Ableitungswerte
verwendet.
Aufgrund des Einbein-Charakters der BDF sind natürlich auch andere
Verallgemeinerungen denkbar.
_{Tischer, Peter E.}Tischer (1983)2 und
{Tischer, Peter E.}{Sacks-Davis, Ron}Tischer/Sacks-Davis (1983)3
verfahren hier etwas anders.
Hier werden in der letzten Stufe der Zyklen ein Startwert zusätzlich
verwendet.
Neben den potentiell besseren Stabilitätseigenschaften von zyklischen
Verfahren ist dies ein weiterer, möglicher Vorteil von zyklischen
Verfahren gegenüber einstufigen linearen Mehrschrittverfahren.
Beachtenswert ist auch die Benutzung der skalierten Ableitungswerte
.
Wie bei den werden hier nicht alle möglichen Werte
wirklich benutzt.
Zum maßgeblichen Teil hängt dies an der -
bzw. -Stabilität.
Dennoch muß man hierbei im Auge behalten, daß man diese zusätzlichen Werte
auch zu speichern hat.
Insbesondere hat man auch für den Fall vorzusorgen, daß ein gesamter
Zyklus zurückgewiesen wird und somit noch weitere Werte abgespeichert
werden müssen.
Darüber hinaus entstehen Rechnungen für die skalierten Ableitungen
bei der Interpolation für evtl. benötigte Zwischengitterpunkte bei einem
Schrittweitenwechsel.
6. Für die Ordnung , wo nur die erste Stufe des Zykluses gleich der BDF6
ist und schließlich für , für die die BDF noch niemals -stabil ist,
konnte Tendler die folgenden zyklischen, steif-stabilen Verfahren finden.
Bei sind die ersten beiden Stufen wieder die BDF7, wobei man dann
auch erneut ein Beispiel dafür sieht, daß die ^{zyklische
Kombination klassischer (instabiler) Mehrschrittverfahren} das
Gesamtverhalten gegenüber dem Einzelverhalten u.U. verbessern kann.
Ordnung 6.
Ordnung 7.
Die entsprechenden Eigenvektoren zu und die Fehlerkonstante
von Henrici sind hierbei
Für das letzte siebente Verfahren lauten die Eigenvektoren und die
Fehlerkonstante von Henrici
2. Bemerkungen zu den Formeln von J.M. Tendler
1. Man könnte es als entscheidenden Nachteil ansehen, daß die drei Verfahren
der Ordnungen , und nun 4 Stufen verlangen.
Umfangreiche Testläufe mit dem Programm TENDLER zeigten nun jedoch,
daß bei einer geringfügigen Modifikation der Schrittweiten- und
Ordnungssteuerung Schrittzurückweisungen innerhalb, oder am Ende, eines
Zykluses “fast nie” auftreten.
Zudem sind Zurückweisungen in dem Programm TENDLER ohnehin die Ausnahme.
Die Testläufe legten sogar nahe noch weiter zu gehen.
Zyklen mit 5 Stufen wären völlig unproblematisch in das Programm
TENDLER zu integrieren.
Diese Erfahrungen stehen im Gegensatz zu den _Entwurfs_zielen
bei den zyklischen Verfahren von _{Tischer, Peter E.}Tischer (1983)2
und _{Sacks-Davis, Ron}Tischer/Sacks-Davis (1983)3,
nicht jedoch zu den praktischen Erfahrungen, die
_{Tischer, Peter E.}Tischer (1983)2,
{Tischer, Peter E.}{Gupta, Gopal K.}Tischer/Gupta (1983)1
und {Tischer, Peter E.}{Gupta, Gopal K.}Tischer/Gupta (1985)2
mit dem Programm ODIOUS gemacht haben.
%
2. Auffällig ist bei den -Werten die ^{Vorzeichenalternierung
entlang herunter einer Spalte} und bei den -Werten sticht ins Auge,
die “Konzentration” der Minus-Zeichen “in der Mitte”, falls nicht dort
Nullen stehen, wiederum entlang herunter einer Spalte.
Stets sind die ersten beiden Stufe nichts anderes als die BDF, außer bei dem
Verfahren sechster Ordnung.
Für die Abhängigkeit der Stufenzahl von der Ordnung erhält
man übersichtlich zusammengefasst,
welche man auch mit der Formel berechnen könnte
.
3. Für alle Formeln von _{Tendler, Joel Marvin}Tendler (1973) gilt, daß
für nicht benötigt werden,
man vergl. hier auch das vorher angegebene Sternchen-Schema.
Stets ist also , bei invertierbarer Matrix .
Hiermit sichert man automatisch, daß die Nullstellen des charakteristischen
Polynoms für gegen Null
streben, wegen
(in nicht ganz korrekter Schreibweise) und somit aufgrund von dann
Damit enthält das Spektrum des Matrixpolynoms nur die Null,
falls invertierbar vorausgesetzt wird.
Dies ist nicht der einzige mögliche Weg sicherzustellen, daß die Eigenwerte
bei verschwinden.
Wichtig ist lediglich, daß das Spektrum des Matrixpolynoms
nur aus der Null besteht.
Für den Falle eines Polynoms der Form ergibt sich daher die
folgende Überlegung.
Man beachte, daß man auf dieses lineare Polynom alle anderen Polynome
zurückführen kann, u.U. durch Vergrößern der Dimension,
z.B. durch das Begleitpolynom.
Im monischen Falle, also , besteht das Spektrum des
besagten linearen Polynomes genau dann nur aus der Null,
wenn ähnlich ist zu
also die Matrizen Jordankästen zum Eigenwert Null sind.
Der Fall ist stets zu erreichen, wenn alle Stufen
implizit, oder sogar blockimplizit sind.
Bei expliziten Stufen oder bei Mischung aus expliziten und impliziten
Stufen, ist das reguläre, oder häufig sogar singuläre Matrizenbüschel
entsprechend zu untersuchen,
siehe Gantmacher, Felix R. (1908--1964), Gantmacher (1986).
_{Tischer, Peter E.}Tischer (1983)2 und
{Tischer, Peter E.}{Sacks-Davis, Ron}Tischer/Sacks-Davis (1983)3
z.B. gehen hier den anderen möglichen Weg mit .
Dennoch bedeutet im Falle , bzw.
() im Falle , einen großen
Rechen- und Speichervorteil, wenn der Prädiktor entsprechend gewählt wird.
Sehr vereinfacht ausgedrückt heißt dies: ``Je mehr Nullen in den Stufen,
desto besser."\space
Die Vereinfachung liegt hier maßgeblich u.a. daran, daß der
Prädiktor entsprechend gewählt werden muß und, daß Nullen bei den
-Werten nicht automatisch auch zu Nullen bei der
Implementierung führen, welche ja auf der Darstellung in Form von
rückwärtsgenommenen Differenzen beruht.
Man beachte, daß bei z.B. 1000 Schritten u.U. 2000--9000
mehr Vektoradditionen und Skalar-Vektor-Multiplikationen ausgeführt werden
müssen, wenn man “Nullen verschenkt.”\space
Es ist nicht ungewöhnlich, daß eine Funktionsauswertung billiger ist als
die Bildung einer längeren Linearkombination von gespeicherten Vektoren.
%
_{Adams, J.C.}%
Adams-Formeln und BDF sind hier typische Vertreter für beide möglichen
Extrema, was z.T. ihren hohen Grad an Effizienz plausibel macht.
4. Beispiel: Für das explizite Eulerverfahren
erhält man mit den Vektoren
die vier Matrizen
Die Matrizen , , und sind natürlich nicht eindeutig.
An der Nichtinvertierbarkeit von ändert dies aber nichts.
Offensichtlich hat das Matrixpolynom , also hier das
verallgemeinerte Eigenwertproblem, einen Eigenwert bei unendlich
und damit ist das Verfahren natürlich nicht -stabil.
An dieser Stelle werden auch die Überlegung bezüglich des singulären
Matrizenbüschels von Wichtigkeit.
5. Es sei nocheinmal darauf hingewiesen, daß für die Ordnung und
keine originär neuen Formeln gesucht und damit auch nicht
gefunden werden konnte.
Es wurde tatsächlich dreimal hintereinander dasselbe Verfahren bei
den beiden niedrigsten Ordnungen als zyklisches Verfahren benutzt.
Im Hinblick darauf, daß sich die beiden Stabilitätsmerkmale, wie
_{Widlund, Olof B.}
Widlund--Winkel, also -Stabilität und
Widlund-Distanz, also -Stabilität, nicht weiter verbessern
lassen, wird dies verständlich.
Zudem bleibt damit auch der Wert =\frac{}/{}, der
bei der Iterationsmatrix wichtig wird, über den
gesamten Zyklus konstant, obwohl dies nicht so wesentlich ist, wie vermutet
werden könnte.
Kleinere Fehlerkonstanten und
^{Schrittweitenwechsel-Stabilitätseigenschaften}
blieben bei der Auffindung der neuen zyklischen Formeln unberücksichtigt.
6. Das Tschebyscheffsche--Äquilibrierungsmaß einer linearen
Mehrschrittformel ist definiert durch
Hiermit wird ein erster Eindruck von der unterschiedlichen Gewichtung
einzelner Terme in dem Verfahrensausdruck vermittelt.
Die zyklischen Formeln von Tendler weisen annähernd ein Äquilibrierungsmaß
von auf, wobei die Ordnung des Zykluses ist.
Die BDF hingegen weisen annähernd ein Äquilibrierungsmaß von
auf, welches also lediglich halb so groß ist,
wie die Äquilibrierungsmaße der Formeln von J.M. Tendler.
Diesem Punkte wurde beim Aufsuchen der Formeln keinerlei
Berücksichtigung zuteil.
Anders ist dies etwa bei den Formeln von Filippi/Kraska (1973).
{Filippi, S.}{Kraska, E.}
Hier wurden die Formeln durch Lösungen eines linearen Optimierungsproblems
bestimmt, wobei die Summe der Beträge der Koeffizienten der Verfahren
in der Zielfunktion auftauchten.
Die Formeln von {Tischer, Peter E.}Tischer (1983)2 und
Tischer/Sacks-Davis (1983)3{Tischer, Peter E.}_{Sacks-Davis, Ron}
weisen besonders ungünstige Äquilibrierungsmaße auf.
Die Maße bewegen sich von ca. bis zu ca. .
7. Zusammenstellend noch die Werte
welche wichtig sind für die Konvergenz der Picard-Iteration.
Die Werte sind auf eine Dezimale hinter dem Komma genau.
8. Es seien jetzt wieder nur die Tendlerschen Zyklen betrachtet.
Die Matrix sei diejenige Matrix, wie sie bei der Umwandlung
von Ordinatenwerten in Werte für rückwärtsgenommene Differenzen auftaucht.
Durch Vormultiplikation mit der Matrix , passenden
Ranges, mit , ergeben sich für die Ordinatenwerte
die Werte in der folgenden Tabelle, also die Werte für die
Darstellung der Formeln in Form von rückwärtsgenommenen Differenzen.
Dieses sind jedoch noch nicht die Werte, die nachher wirklich
gespeichert werden.
Die Werte bleiben hier unberücksichtigt, da sie nicht
in der Form rückwärtsgenommener Differenzen verwendet werden.
Dies liegt an der günstigen Eigenschaft der Tendlerschen Zyklen, daß die
skalierten Ableitungswerte niemals interpoliert zu werden brauchen.
Bei einem Schrittweitenwechsel muß ein Ableitungswert lediglich neu skaliert
werden.
Dies ist eine typische Eigenschaft der Tendlerschen Zyklen.
Für anders gebaute Zyklen gilt dies nämlich nicht so ohne weiteres.
Wegen der ersten Zeile der Matrix und der Konsistenzbedingung
, wird der Wert für nicht mit vermerkt.
Die erste Stufe bei allen zyklischen Formeln ist die BDF und hier gilt
Die Normierung von wird hier nicht gesondert durchgeführt.
3. Die Fehlerfaktoren der Korrektorformeln
The new methods presented were obtained solely on the basis of
optimizing the Widlund wedge angle associated with the method.
It is felt that attention should also be focused on simultaneously
minimizing the local discretization error. In addition, higher
stiffly stable methods should be derived.
Nun seien die Beträge der Fehlerfaktoren der sieben zyklischen Verfahren
angegeben.
Zum Vergleich werden auch die Fehlerfaktoren der BDF angeschrieben.
Diese sind gerade die Fehlerfaktoren der ersten Stufe der 7 zyklischen
Verfahren.
Mit Fehlerfaktor wird hier die erste nichtverschwindende
Komponente des Matrix-Vektor-Produktes aus und den
Koeffizienten des Verfahrens bezeichnet,
skaliert mit einer entsprechenden Fakultät.
Es ist also
1. Die Fehlervektoren für alle Ordnungen
und alle Stufen, lauten exakt ausgerechnet wie in der Tabelle sichtbar.
2. Normiert man stufenweise den führenden Koeffizienten des Verfahrens auf eins,
so normieren sich entsprechend die Werte , für .
Für die zyklischen Formeln von Tendler ergeben sich dann nach kurzer
Rechnung, die Werte in der entsprechenden Tabelle.
3. _{Henrici, Peter Karl Eugen}
Zur Gegenüberstellung nun die gleichen Fehlerfaktoren diesmal jedoch
skaliert mit dem Kehrwert der Summe der -Koeffizienten, was
gerade zur Fehlerkonstante von Henrici führt.
Man beachte, daß hier erneut stets stufenweise die Fehlerfaktoren gebildet
wurden.
Auffällig ist, daß die Tabellenwerte betragsmässig leicht äquilibrierter
erscheinen und im ganzen gesehen, etwas größer geworden sind.
Natürlich gilt hier immer , für alle Stufen
und alle Ordnungen .
Das heißt, 1 ist einfache Wurzel jeder Stufe, nicht notwendig die
betragsmässig größte.
4. Übersichtlich zum Vergleich gegenübergestellt, werden jetzt die zyklusweise
gebildeten Fehlerkonstanten von Henrici aufgeführt.
Man beachte, daß diese Konstante jeweils immer zyklusweise gebildet wird.
Die Werte lauten für alle Ordnungen :
Diese Konstanten sind nun betragsmässig am größten, von allen bisher
angegebenen Konstanten.
Auffallend ist hier die Konstante für die Ordnung .
5. Um einen Überblick über die Größenordnungen zu erhalten, seien
auch die ^{Fehlerkonstanten der Adams-Moulton-Verfahren}
{Adams, J.C.}{Moulton, F.R.}
in der folgenden Tabelle angeschrieben.
Wegen und stimmen alle drei
verschiedenen Arten an Fehlerkonstanten über-ein.
Vergleicht man nun alle bisher angegebenen Konstanten, so muß man beachten
vor welcher -Potenz diese Konstanten stehen.
Beispielsweise führt bei einem Verfahren siebenter Ordnung eine
Halbierung der Schrittweite asymptotisch betrachtet, zu einer
Erhöhung der “Genauigkeit” um den Faktor 256.
Überdies ist der Unterschied zwischen einem Verfahren -ter und
-ter Ordnung nur gering, falls die Schrittweite variabel sein kann.
Ist das Verfahren -ter Ordnung nicht mehr ausreichend genau genug,
so ist es gerade die zentrale Aufgabe der Ordnungssteuerung dies zu erkennen
und durch Wahl einer passenderen Ordnung, den Genauigkeitsverlust wieder
auszugleichen.
Weiterhin beachte man die Wachstumseigenschaften der Fehlerkonstante
von Henrici bei mehrfacher Wiederholung einer Stufe.
4. Die Stabilitätseigenschaften der Korrektorformeln
While methods suitable for non-stiff problems, , are easy to
find and to analyse, methods appropriate for stiff problems seem
to be able to hide their presence much more successfully.
However, there are such methods
J.C. Butcher (1987) {Butcher, John Charles}
Zum Vergleich seien die Werte für den Widlund--Winkel der
Formeln von J.M. Tendler mit denen der BDF in der untenstehenden Tabelle
gegenübergestellt.
Man beachte, daß die BDF7 nicht mehr -stabil ist, erst recht also nicht
mehr -stabil.
Rechts daneben ist auch eine Gegenüberstellung der
Widlund Distanzen , bei der -Stabilität.
Widlung--Winkel.
p
TENDLER
BDF
1
90.00
90.00
2
90.00
90.00
3
89.43
86.03
4
80.88
73.35
5
77.48
51.84
6
63.25
17.84
7
33.53
*
Widlung-Distanz .
p
TENDLER
BDF
1
0.0000
0.0
2
0.0000
0.0
3
0.0048
0.083
4
0.2400
0.67
5
1.4000
2.3
6
2.9000
6.1
7
10.2000
*
Die Definition der Begriffe Widlund-Winkel, Widlund-Distanz,
-Stabilität, -Stabilität findet man
bei Tendler (1973) und Tendler/Bickart/Picel (1978),
{Tendler, Joel Marvin}{Bickart, Theodore A.}{Picel, Zdenek}%
aber sinngemäß auch bei Albrecht (1979),{Albrecht, Peter} §7.2., und
weiteren Autoren.
\else
Betrachtet man die BDF wie üblich als einstufige Verfahren, so ergeben
sich leicht größere Widlund-Winkel für die BDF\null.
_{N\o rsett, Syvert Paul}N\o rsett (1969) stellte die folgende Tabelle
der Widlund--Winkel für die BDF auf, hier als einstufige Verfahren
betrachtet und gab an, daß der Fehler unter liege.
Ordnung
1
2
3
4
5
6
90
90
88.45
73.2
51.8
18.78
5. Die sieben Prädiktorformeln
\beginepigram_{Butcher, John Charles}
The difficulty of resolving various other questions concerned with
incorporating general linear methods into practical software
should not be underestimated.
\author J.C. Butcher (1987)
\endepigram
Es seien jetzt noch die Prädiktorformeln angegeben.
Bei ihnen handelt es sich um nichts anderes als die expliziten BDF\null.
Diese Formeln sind für Ordnungen nicht mehr -stabil,
d.h. sie dürfen nicht alleinstehend ohne einen Korrektor verwendet werden.
Das Verfahren erster Ordnung ist natürlich nichts anderes als das
explizite Eulerverfahren , und die Prädiktorformel zweiter
Ordnung ist die (explizite) Mittelpunktsregel
(= explizite ^{Nyström-Formel zweiter Ordnung}).
Die Angabe der Werte geschieht zunächst in der Form
für die Ordnungen .
Die Werte für sind sämtlich Null, d.h. heißt es werden
vom Prädiktor keine weiteren vergangenen skalierten Ableitungen benutzt.
Zuerst nun die Werte und in der obigen
Darstellung mit gewöhnlichen Ordinatenwerten , siehe erste
Tabelle.
Die Darstellung der Prädiktorformeln in Form von rückwärtsgenommenen
Differenzen, also in der Darstellungsform
für die Ordnungen , entnimmt man der zweiten Tabelle.
In kompakter Form seien noch diejenigen Werte angegeben, die auch
tatsächlich im Programm TENDLER benutzt werden, wenn auch nicht in dieser
kompakten Form.
An späterer Stelle wird nocheinmal kurz auf die Herleitung dieser
Koeffizienten eingegangen.
Die nachstehende Tabelle enthält in gewisser Hinsicht ein “Gemisch” von
Prädiktor- und Korrektorformeln.
Dabei werden für rückwärtsgenommene Differenzen verwendet, für jedoch
nicht.
Hierbei beachte man, daß die Werte in Tendler/Bickart/Picel (1976)
{Tendler, Joel Marvin}{Bickart, Theodore A.}_{Picel, Zdenek}
für , nicht sämtlich richtig sind.
In dem Programm STINT und auch in dem Programm DIFJMT werden jedoch die
korrekten Werte gespeichert.