Aufgrund der strikten Dreiecksungleichung haben und keine Pole oder
Nullstellen auf .
Weiter ist also
Die meromorphe Funktion bildet auf
ab, da andernfalls für positive
reelle gelten müsste .
Sei ein Zweig des Logarithmus auf .
ist eine Stammfunktion von .
Somit
☐
Bei mehrfacher Umlaufung von ist die Aussage entsprechend zu
modifizieren.
Nach Glicksberg (1976)
gilt der Sachverhalt allgemeiner in kommutativen,
halbeinfachen Banachalgebren mit Einselement.
Bekannter ist die schwächere Aussage: Aus
auf , folgt
innerhalb .
2. Beispiel: Für gilt
Also
für , geeignet groß.
Der Satz von Rouché sagt, daß die Polynome und
gleichviele Nullstellen innerhalb der Kreisscheibe mit Radius
haben.
Dies ist der Fundamentalsatz der Algebra.
Der nächste Satz besagt: Wenn sich die Koeffizienten zweier Polynome
wenig unterscheiden, so differieren auch die Nullstellen nur wenig.
Erinnert sei daran, daß eine Implikation wahr sein kann, falls die Prämisse
falsch ist.
3. Satz: (Stetigkeit der Wurzeln von Polynomen)
Voraussetzungen: Es seien
und
zwei
komplexe Polynome mit den Nullstellen für
und für .
Die Koeffizienten und sind beliebige komplexe Zahlen.
Behauptung:, bei geeigneter Numerierung der Nullstellen
und .
Beweis: Nach Ortega, James McDonough,
Ortega (1972):
"Numerical Analysis---A Second Course",
Academic Press, New York and London, 1972, xiii+201 S.
Es seien () die verschiedenen Wurzeln
von .
Sei kleiner gewählt als der kleinste halbe Abstand zwischen
allen verschiedenen Nullstellen, also
ü
Um seien Scheiben mit Radius kleiner gelegt, also
ü
verschwindet auf keiner der Scheibenränder, also ,
, .
Aufgrund der Stetigkeit von und der Kompaktheit der Ränder, nimmt
jeweils das Minimum und Maximum an.
Es gibt also Zahlen [, die Minima halt], sodaß
ü
Weiter sei
das Maximum von Polynom“resten” auf den jeweiligen Scheibenrändern und sei
nun so klein gewählt, daß
Der obige Satz von Rouché ist nun anwendbar
und sagt, daß und auf den vollen Scheiben die gleiche Anzahl von
Nullstellen besitzen.
M.a.W. die Nullstellen sind also nicht “weggelaufen”, sondern haben sich
nur jeweils innerhalb der Scheiben bewegt.
☐
Der Satz sagt nicht, daß die Wurzeln reell bleiben, sofern sie reell waren,
bei Variation der Koeffizienten.
Eine solche Aussage gilt so nicht.
Hierzu bräuchte man stärkere Voraussetzungen.
4. Corollar: Die Eigenwerte einer Matrix hängen stetig von
sämtlichen Matrixelementen ab.
Beweis: Die Eigenwerte der Matrix sind die Nullstellen des
charakteristischen Polynomes.
Die Koeffizienten des charakteristischen Polynoms hängen als
Determinantenfunktion stetig von den Matrixelementen ab.
Die Verkettung stetiger Funktionen ist wiederum stetig.
☐
Das obige Corollar gilt nicht unbedingt für die Eigenvektoren.
5. Beispiel: Siehe
Ortega (1972):
Die Matrix nach J.W. Givens
hat die Eigenwerte und die beiden Eigenvektoren
welche offensichtlich gegen keinerlei Grenzwert streben (),
jedoch und dies obwohl die Eigenräume
jeweils eindimensional und gut separiert sind.
6. Folgerung: Der Nullstellengrad eines Polynomes ist lokal
konstant.
Als ein Teilergebnis für Eigenvektoren erhält man
7. Satz: Voraussetzungen: Sei ein einfacher
Eigenwert von und der zu gehörige
Eigenvektor.
Weiter sei beliebig aber derart, daß
, falls , wobei ein
zu korrespondierender Eigenwert ist.
Die seien so klein, daß ebenfalls
einfacher Eigenwert ist und den Rang hat,
für alle .
Behauptung:
und , falls
.
Beweis: Weil einfacher Eigenwert ist, folgt durch Betrachtung
einer Jordannormalform von , daß den Rang hat.
Somit gibt es Indizes und , sodaß
( Kronecker-Delta)
Die Koeffizienten Matrix vor ist invertierbar.
Sei o.B.d.A. angenommen ,
Sei nun der Eigenwert von , sodaß
, für ; man beachte hier die stetige
Abhängigkeit nach obigen Satz.
Nach der Folgerung ist die Nullstellenordnung lokal konstant.
Nun ist die Matrix nach Streichen der -ten Zeile
und -ten Spalte ebenfalls eine invertierbare Matrix.
Somit besitzt das lineare Gleichungssytem
genau eine Lösung ().
Diese eindeutig bestimmte Lösung ist eine stetige Funktion in Abhängigkeit
von (Cramersche Regel).
☐
Wenn also die Folge der Matrizen so beschaffen ist, daß
stets den Rang hat, so überträgt sich die
stetige Abhängigkeit der Eigenwerte von den Matrixelementen auf eine stetige
Abhängigkeit der Eigenvektoren von den Matrixelementen.
Falls nicht der obigen Rangeinschränkung unterliegt, so liefert
der Satz keine Information.